Wilhelm Daniel Joseph Koch (1771-1849)
Wilhelm Daniel Joseph Koch (1771-1849)
Gegründet wurde das „Herbarium Erlangense“ ab dem Jahr 1824, als Wilhelm Daniel Joseph Koch (1771-1849) als Professor der Medizin und Botanik nach Erlangen berufen wurde, wo er bis zu seinem Tode wirkte. Er galt als der bedeutendste deutsche Botaniker mit organismisch orientierter Ausrichtung seiner Zeit. Sein Hauptwerk, die „Synopsis florae germanicae et helveticae“ (1836), war das Standardwerk der deutschsprachigen Botaniker in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu seinen Ehren hat die Gesellschaft zur Erforschung der Flora Deutschlands (GEFD) ihr Publikationsorgan „Kochia“ genannt.
Koch wurde 1771 als ältestes von sieben Kindern in Kusel in der Pfalz geboren. Aus seiner Zeit als Oberamtsarzt in Trarbach und in Kaiserslautern stammen Herbarbelege, die in Erlangen liegen. Kochs erstes botanisches Werk veröffentlichte er mit dem Apotheker und Medizinalrat Johann Baptist Ziz (1779 – 1828) „ Catalogus plantarum, quas in ditione florae Palatinatus legerunt“ (1814) ( Abbildung 1). 1820 begann Koch mit Franz Karl Mertens (1764-1831) mit der Überarbeitung von „Deutschlands Flora von Röhling (1823). 1824 wurde Koch Professor der Medizin in Erlangen (Wagenitz 2000).
Unter den Gelehrten war Koch bekannt als gewissenhaft und genau arbeitender Wissenschaftler. Er erhielt viele Anfragen zur Revision kritischer Arten. Diese bestimmte er nicht nur anhand von Herbarbelegen, sondern ließ sich nach Möglichkeit Samen schicken, um die Pflanzen im Botanischen Garten lebend sehen zu können. Nicht nur die Vielzahl der weltweiten Orte mit Herbarbelegen, die im Herbarium Erlangense liegen, ist beeindruckend, sondern auch die große Anzahl namhafter Sammler (zum Beispiel Carl Friedrich Philipp von Martius , Augustin Pyramus de Candolle) und viele andere, deren Belege in Kochs Sammlung zu finden sind.